Chemnitz Kulturhauptstadt 2025

Logo der Kulturkirche, aus dem Symbol einer gebrochenen Hostie, für die Brüche in der Stadt ChemnitzEigentlich liegt es so nahe, dies Jahr zu Weihnachten über das anstehende Jahr der europäischen Kulturhauptstadt zu schreiben. Aber es stand bisher noch nicht so im Vordergrund, obwohl ich es von der Bewerbungszeit über den glücklichen Moment der Zusage und viele Beratungstermine fest im Blick habe. Aber es ist so viel anderes. Wir haben so ein Jahr ja noch nicht erlebt. Es kann sein, es ist vorbei, bevor man sich richtig darauf eingestellt hat.

Breslau war 2016 Kulturhauptstadt, quasi in der Nachbarschaft. Nachdem ich immer wieder davon kurz gehört hatte, wurde der Besuch ein sommerliches Wochenendprogramm. Aber jetzt erst schaute ich mir diesen Film von der Eröffnungsveranstaltung an. Ja, es ist Januar und kalt, das erwartet uns auch am 18. Januar. Da bin ich allerdings beim 90. Geburtstag meiner Mutter. Es gibt ja noch viel mehr Programm in diesem Jahr.

Da ist zum einen die offizielle Schiene der Kulturhauptstadt, das Programm, was über die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH läuft. Das ist natürlich das meiste. Aber es gibt auch das Engagement der Kirchen, der Kulturkirche 2025.  Es entstand aus der – eigentlich selbstverständlichen – Befassung mit dem Bid Book, dem zweiten und für den Titelgewinn entscheidenen Bewerbungsbuch. Es waren Christinnen und Christen verschiedener Gemeinden, ökumenisch, mit starker freikirchlicher Initiative, die sich dazu zusammen setzen. Hier ist in Kurzform eine Erklärung.

Ich blende mal kurz zurück: die erste Kulturkirche war Ergebnis unserer Gemeindezusammenlegungsarbeit als Kirchenvorstandsmitglied damals in Hamburg-Altona. Eine Kirche, der ich mich angeschlossen hatte, wurde zur vermietbaren Kulturkirche, andere kriegten andere Aufgaben. Etwas ähnliches gibt es hier in Chemnitz im Stadtteil Sonnenberg, in dem ich wohne, aber nicht in dem Maße entwickelt. Aber die Kulturkirche des Kulturhauptstadtjahres ist eben kein Raum, sondern ein Programmpartner.

Vor allem dort werde ich mich mit unserem Verein der Flüchtlingshilfe, den Brückenbauer Chemnitz e. V., in diesem Jahr engagieren. Zum Beispiel wird das Musical Martin Luther King am 29. März hier in der Chemnitzer Messe aufgeführt. Ja, genau, da geht es um Rassismus. Nicht unwichtig im Osten, oder? Und stellt euch vor, das Interesse mitzusingen war so groß, dass es sogar zwei Aufführungen geben wird! Ein glücklicher Moment in diesem Jahr war, als ich zur Einführungsveranstaltung gefahren war und über 300 Leute alle Stühle besetzt hatten. Ich versuchte zuerst Flüchtlinge zur Mitwirkung zu gewinnen, aber das hat nicht geklappt. Die langfristige Planung, die vielen Schritte der Anmeldung, der Weg zu Proben, die mangelnde Chorerfahrung waren Hemmnisse. Aber jetzt wünsche ich mir, dass viele die Aufführung besuchen.

Deshalb wünsche ich mir Spenden dafür und für andere Ausgaben im Zusammenhang mit der Teilnahme von Menschen aus dem Umfeld der Brückenbauer 2025. Ja, man konnte Projektanträge stellen, aber ehrlich gesagt, dafür war bei uns keine Zeit. Und wegen des Wahljahrs in Stadt und Land 2024 gibt es auch noch keine Haushalte, bei denen diese Zwecke der Integration beantragt werden können. Ich sehe es so: Ich konnte die Geschichte von Martin Luther King kennen lernen, habe als Siebenjährige die Aufregung und Trauer nach seiner Ermordnung wahrgenommen, kenne Musicals (ohne Fan zu sein), jetzt möchte ich dies Ereignis hier mit Menschen genießen, die selbst von Rassismus betroffen sind. Und die notwendigen Kosten nicht selbst tragen können. Also  schreibe ich einfach mal das Spendenkonto hier auf:

Spendenkonto bei der Sparkasse Chemnitz:
BRÜCKENBAUER CHEMNITZ e. V.
IBAN: DE72 8705 0000 0710 037864,
BIC: CHEKDE81XXX

Ja, und jetzt wünsche ich allen frohe und gesegnete Weihnachten!

 

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