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„Altenheime bald unbezahlbar“

Mit der Pflege kann man Aufreger-Themen plazieren. Dieser Artikel aus der WELT am Sonntag gestern, und schon drucken viele Medien die Nachricht nach.

Und das, wo man mit ein bisschen Sachkenntnis sofort gegenhalten könnte: Das ist nicht Neues. Erst seit der Einführung der Pflegeversicherung gibt es mehr „Selbstzahler“ im Heim. Erst so erreichen es Bezieher normaler Alterseinkünfte, dass sie vieleicht in den niedrigen Pflegestufen mit dem Zuschuss der Pflegeversicherung auskommen. Der ist aber nicht in dem Maße gestiegen, wie es nötig wäre. Wenn deshalb die Zahl der Selbstzahler anscheinend wieder sinkt, kein Wunder.

Intensive Pflege ist teuer. Und dazu braucht es die Allgemeinheit, den Sozialstaat. Konkret übernimmt die Sozialhilfe das, was zu viel ist. Das gilt auch im ambulanten Bereich, zum Beispiel für diese gute Demenz-WG, über die ich neulich geschrieben habe. Da müssen auch die Angehörigen ersten Grades ihren Beitrag leisten, aber es gibt Grenzen, so dass es – ich sag’s hier im Blog mal locker ohne Beispielzahlen – nicht so schlimm für sie ist.

Wer genug Geld hat, der muss es dafür aufwenden, klar. Dennoch  ist die Pflegeversicherung die große Vermächtnis-Schon-Aktion. Eine einfache Rechnung – der Zuschuss wird gezahlt, der Betrag geht nicht vom Erbe ab.

Wenn angesichts dieser Nachricht die Idee ins Gespräch gebracht wird, Pflegeheime ins Ausland zu verlagern wie die Autoteileproduktion, dann steckt ein klares politisches Interesse dahinter. Erstens die Idee, dass ein stabiles Sozialsystem nötig ist, zurückdrängen. Das ist schon bei der allgemeinen Diskussion um die Zuschussrente so. Und zweitens jede Regung, dass Pflegekräfte besser gestellt werden müssten, im Keim ersticken. Es ist ja kein Geld da! Die armen Alten! Wer wird da so selbstsüchtig sein und an die Geldbeutel der Pflegekräfte denken!

Als letztes will ich die positive Seite sehen: Es ist völlig richtig, angesichts der Hilfsbedürftigkeit am Lebensende auch zu rechnen und kreativ zu werden. Der Sohn, der zuerst seine Mutter und andere Alzheimerkranke in Thailand untergebracht hat, hat dort seinen Lebensmittelpunkt. Oder angesichts der Krise in Spanien und Griechenland kann der Gesetzgeber sicher seine Bestimmungen für die Zahlung von Pflegeversicherung und Hilfe zur Pflege durchleuchten, ob nicht für manche Deutschen, die dort hin gezogen sind und kaum Kontakte in der Heimat haben, vor Ort besser Hilfe organisiert werden kann als dass sie zwangweise zurückkommen. Das müsste dann aber entschlossen angegangen werden. Die Probleme dürften nicht allein bei den Auslandsgemeinden und Konsulaten landen.

Sonst ist es ein Nebelkerzenwerfen. Und das hilft niemand.

Wie werbe ich auf dem Sonnenberg?

Ich halte einen kleinen Workshop in meinem Stadtteil.

Wer auf dem Sonnenberg ein Angebot macht, sei es kommerziell in Gewerbe und Dienstleistung oder im kulturellen oder sozialen Bereich, steht vor der Frage: Wie erreiche ich die Interessierten? Wie mache ich mein Angebot bekannt? Bei der Antwort hilft es zu wissen, wie sich die Sonnenberger über Angebote im Stadtteil informieren.

Auf diese Frage gibt die aktuelle repräsentative Bewohnerbefragung eine Antwort. Der Workshop informiert über die Befragungsergebnisse und stellt sie in den größeren Zusammenhang von Marketing und Werbung.

Die Teilnehmer werden angeregt, eigene Beispiele und Fragen einzubringen, so dass nützliche Tipps erarbeitet werden können.
Das ganze findet statt in der „KonzeptBar“. Das ist ein Ladenlokal in der Fürstenstr. 41, das für zwei Monate vom Projekt Gewerbemanagement genutzt wird.

Da ich von Gewerbemanager gefragt wurde und zugesagt habe, hoffe ich nun auf eine nette kleine Runde. Es gibt die Gelegenheit, kostenlos und ohne Verkaufsabsichten diese Beratung zu kriegen.  Da ich zur Zeit nichts mit PR mache, ist das ein außergewöhnliches Angebot.

Und da mir die Läden bei uns am Herzen liegen, trage ich gern zu ihrem Florieren mehr bei als nur als Kundin.