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Wie Sachsen kommuniziert

An Tagen wie diesen tut es gut, wenn man einen kleinen Blog führt. Jetzt setze ich das Häkchen in der Kategorie Politik.

Aber natürlich schreibe ich hier nicht allgemein über Politik, sondern über Kommunikation in der Politik. Die läuft entweder:

  1. von alleine gut, weil da jemand glaubwürdig hinter Inhalten steht und die gut vermitteln kann.
  2. Oder nicht.

Dann gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. es wird nichts draus, er oder sie verliert
  2. es steht Macht und Geld dahinter, dann wird PR bezahlt. Teuer bezahlt. Teurer als alle Spendenfinanzierten NGO’s es können.

An diesem Tag lese ich zwei Beispiele. Zum einen in der ZEIT über Tillichs Kommunikationsstil. Das läuft nicht gut.

Und was wird: Sachsen startet eine millionenteure Image-Kampagne.

Natürlich, ich weiß, der Umgang eines Ministerpräsidenten mit der Presse und das Image einer Region steht nicht in einem direkten 1:1-Verhältnis. Aber die Rolle des Chefs bei der Imageprägung darf man nicht unterschätzen. Offen, mutig selbstbewusst, ohne diese Eigenschaften kann auch ein Land sich nicht vermarkten. Dann bleibt man 08/15.

Wenn Tillich gestern nach dem Energiegipfel von dpa mit dem Spruch zitiert wird, dass man Energie kostengünstig produzieren solle, wo sie zur Verfügung steht, also Windkraft an der See und Braunkohlenstrom hier, dann braucht man sich nicht wundern, dass die Öffentlichkeit nicht so viel von der Forschungsleistung bei Energieeffizienz und EEG in Sachsen mitbekommt. (Übrigens, der Sprecher des hiesigen Technologieclusters eniProd, was wir bei der Chemnitzer Klimakonferenz im Poster dargestellt haben, ist jetzt zum Direktor des Fraunhofer-Instituts bundesweit gewählt worden. Ich bin irgendwie stolz, auch wenn ich nichts damit zu tun habe.)

Ich lese, dass Sachsen den Spruch „Wir können alles, außer Hochdeutsch“ abgelehnt hatte! So eine Fehlentscheidung kostet wirklich Millionen.

Das frustriert mich, merke ich. In Hamburg war auch keineswegs alles gold. Da haben mal ein paar Agenturen eine Image-Kampagne verfasst, pro bono, d.h. der Entwurf kost nix – die Umsetzung schon! Da ging es irgendwie um die „Stadt der Pfeffersäcke“. Kennen Sie nicht? Das blieb in der Schublade, zum Glück.

Ich möchte, dass Sachsen besser dasteht, dass all das Gute, was ich so begeistert entdecke, auch gepflegt und kommuniziert wird. Dafür engagiere ich mich.